7 Schutzmaßnahmen für die Instandhaltung von Maschinen und Anlagen
Die Instandhaltungen von Maschinen kann zu einem gefährlichen Unterfangen werden. Um Ihre Mitarbeiter zu schützen, sollten verschiedene Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. In diesem Beitrag stellen wir sieben Maßnahmen vor, die Ihre Instandhaltungen sicherer machen.
Planung
Der erste und wichtigste Punkt ist die Planung der Instandhaltung. Es muss also geklärt werden, was getan werden muss und welche Arbeitsbereiche und Mitarbeiter davon betroffen sind.
Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf der Gefährdungsbeurteilung liegen. Die Gefahren müssen ermittelt und entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung bzw. Beseitigung getroffen werden. Dafür sollten sichere Arbeitsläufe festgelegt, ein Zeitplan aufgestellt und Hilfsmittel organisiert werden. Ebenso ist es sinnvoll, Kommunikationswege zwischen Instandhaltungs- und Produktionspersonal und allen anderen Mitarbeitern festzulegen. Am besten ist es, alle Sicherheitsmaßnahmen mit den zuständigen Mitarbeitern zu planen, da sie ihren Arbeitsplatz am besten kennen.
Arbeitsbereich sichern
Häufig muss der jeweilige Arbeitsbereich, in dem Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden, für die Dauer der Maßnahme abgesperrt und gesichert werden, damit Unbefugte ihn nicht betreten können. Zudem soll dadurch verhindert werden, dass Mitarbeiter nicht aus Versehen eine Maschine anstellen, die noch in der Wartung ist.
Durch Absperrungen und Schilder muss auf die Arbeiten hingewiesen werden. Wenn nötig, muss beispielsweise die Stromversorgung unterbrochen, Wasser abgestellt oder bewegliche Maschinenteile gesichert werden. Grundsätzlich ist es wichtig, dass abgestellte Zuläufe oder Systeme auch abgeschaltet bleiben und nicht durch einen anderen Mitarbeiter wieder eingeschaltet werden, während sich der Instandhalter noch in der Anlage befindet. Bei kleineren Wartungsarbeiten können dafür Schutzvorrichtungen an Maschinen angebracht werden.
An Maschinen müssen zudem gut lesbare Warnhinweise angebracht sein, die Datum und Uhrzeit der Sperrung nennen. Zudem ist es erforderlich, dass diese Schilder auch den Namen der Person, die zur Aufhebung der Sperrung befugt ist, deutlich machen. Wenn eine Schutzeinrichtung einer Maschine für einen bestimmten Zeitraum entfernt oder deaktiviert werden muss, sollte ein genau definiertes Sperrverfahren befolgt werden.
Ebenfalls kann es notwendig sein, vorübergehende Systeme wie eine Zusatzbelüftung zu installieren und auch dort die Funktion sicherzustellen, solange es notwendig ist.
Geschultes Personal einsetzen
Ein simpler, aber wichtiger Tipp: Für die Instandhaltung sollten Unternehmen nur gut ausgebildetes und unterwiesenes Personal einsetzen. Das gilt auch beim Einsatz von Fremdfirmen. Dazu können auch bestimmte Zertifizierungen und Erlaubnisscheine der Mitarbeiter gehören. So können bspw. Schweißarbeiten nur von jemandem gemacht werden, der einen Heißarbeitsschein besitzt.
Die richtige Ausrüstung verwenden
Für Instandhaltungsarbeiten sind häufig je nach Einsatzbereich spezielles Werkzeug und Geräte notwendig, die ansonsten nicht benötigt werden. Meist ist das normale Arbeitswerkzeug nicht geeignet. Arbeitgeber sind dafür verantwortlich, dass passende Einsatzgeräte für Instandhalter zur Verfügung stehen. Häufig muss zudem noch eine geeignete persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen werden. Dabei ist es wichtig, dass durch die Schutzausrüstung keine zusätzlichen Risiken für den Arbeitnehmer entstehen.
Grund dafür kann eine nicht ausreichende Schutzausrüstung sein. Die PSA dient unterschiedlichen Zwecken und wird deshalb, je nach Risiko, gegen das sie schützen soll, in drei Kategorien eingeteilt. So kann die Schutzausrüstung der Kategorie 1 für einen Einsatzbereich mit Kategorie 3 eine Gefahr darstellen. Ebenso können aber auch persönliche gesundheitliche Einschränkungen wie Atemnot durch einen Mundschutz zum Problem werden.
Arbeitspläne einhalten
Gerade bei Arbeiten, die nicht routinemäßig ausgeführt werden, ist es wichtig, die vorher definierten Arbeitsabläufe auch einzuhalten. Die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und den Vorgesetzten ist dabei entscheidend. Unvorhergesehene Ereignisse sollten in die Planung einbezogen werden. Unter Zeitdruck oder bei unerwarteten Störungen müssen die vereinbarten Arbeitsabläufe eingehalten werden. Auch die besten Pläne sind nutzlos, wenn sie nicht befolgt werden. Sollten jedoch Probleme auftreten, die die eigene Kompetenz übersteigen, sind die Tätigkeiten sofort einzustellen.
Arbeiten mit Arbeitserlaubnissen
Es ist äußerst sinnvoll, mit Arbeitserlaubnissen zu arbeiten. Unternehmen können dadurch sicherstellen, dass Vorsichtsmaßnahmen zum sicheren Ausführen bestimmter Arbeiten eingehalten werden. Sicherheitsbarrieren können auf diese Art nicht außer Betrieb genommen werden, ohne dass Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden. Unerwünschte Zwischenfälle lassen sich dadurch vermeiden.
Folgendes Beispiel verdeutlicht, wie mit Arbeitserlaubnissen gearbeitet wird: Als erstes legt ein Instandhaltungsplaner einen Instandhaltungsauftrag für die Reparatur an. Dort beschreibt er die auszuführenden Arbeiten und die Sicherheitsmaßnahmen, die dabei eingehalten werden müssen. Anschließend werden alle Arbeitserlaubnisse überprüft, ggf. ergänzt und von den Verantwortlichen genehmigt. Danach werden alle genehmigten Arbeitserlaubnisse ausgedruckt oder – im besten Fall – digital zur Verfügung gestellt.
Am Tag darauf holt der ausführende Facharbeiter seine Arbeitserlaubnisse ab. Allerdings sind diese zu diesem Zeitpunkt noch nicht aktiv! Mit den Arbeiten kann und darf dementsprechend noch nicht begonnen werden. Dafür müssen mit dem Verantwortlichen der technischen Anlage alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden.
Der Verantwortliche meldet im Anschluss die Ausführung aller Sicherheitsmaßnahmen und beantragt die Aktivierung der Arbeitserlaubnis (Freischaltgenehmigung), die ein anderer Verantwortlicher im Kontrollraum aktiviert. Nun können die Arbeiten beginnen. Nach der Arbeit muss der Arbeiter seine Arbeitserlaubnis zurückgeben.
Endkontrolle und Dokumentation
Um sicherzustellen, dass die Instandhaltung vollständig durchgeführt wurde, muss eine Endkontrolle erfolgen. Jede Maßnahme ist erst nach erfolgter Endkontrolle offiziell abgeschlossen. Es wird noch einmal überprüft, ob die Aufgabe vollständig durchgeführt wurde und ob das Gerät, die Maschine oder die Anlage in einem sicheren Zustand ist. Wichtig dabei: Jeder Arbeitsschritt sollte in einem schriftlichen Abschlussbericht festgehalten werden.
Aufgetretene Schwierigkeiten und Verbesserungsvorschläge sollten zudem umfassend und schriftlich dokumentiert werden. Diese Dokumentation kann auch digital erfolgen. Das verringert den Papierstau erheblich, wodurch die Transparenz und Übersichtlichkeit und damit auch die Sicherheit stark erhöht wird. Zudem kann durch die “Suchen”-Funktion schnell die passende Maßnahme gefunden werden.
Mit diesen 7 effektiven Maßnahmen können Unternehmen ihre Sicherheit bei Instandhaltungsmaßnahmen verbessern. Welche Maßnahmen kennen Sie noch zur Erhöhung der Sicherheit? Schreiben Sie Ihre Erfahrungen gerne in die Kommentarspalte.