
Darum ist Instandhaltung ein Fall für den Arbeitsschutz

In jedem Betrieb werden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, damit Anlagen und Maschinen reibungslos funktionieren. Eine unabdingbare Arbeit also, die jedoch mit einem hohen Unfallrisiko verbunden ist, da es bei mangelnder Sicherheit schnell zu Stürzen, Quetschungen oder Verbrennungen kommen kann.
Wie der Arbeitsschutz nun mit Instandhaltungsarbeiten zusammenhängt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Risikoanalyse: Hohe Unfallquote bei Instandhaltungsarbeiten
Für Sicherheitsverantwortliche stellt die Instandhaltung eine tägliche Herausforderung dar, denn beinahe jeder 5. Arbeitsunfall geschieht während Instandhaltungsarbeiten. Und sogar 10 – 15 % aller tödlichen Arbeitsunfälle hängen mit Instandhaltungen zusammen. Darunter sind 44 % der tödlichen Instandhaltungsunfälle Quetschungen an den Maschinen geschuldet.
Analysen haben gezeigt, dass die meisten Arbeitnehmer auf Grund von nicht ausgeschalteten Maschinen oder unzureichenden Schutzmaßnahmen verunglücken. Eine gründliche Planung und sorgsame Gefährdungsbeurteilung sind daher unverzichtbar.
Warum sind Instandhaltungsarbeiten so gefährlich?
Instandhaltungsarbeiten verlaufen außerhalb des normalen Routinebereichs. Bei der Instandhaltung kann viel passieren: von Verbrennungen über Stürze bis hin zu Quetschungen. Gründe dafür sind räumliche und auch zeitliche Bedingungen wie Enge, Höhe oder eine kurze Zeitspanne beim Arbeiten, wenn Maschinen nicht komplett, sondern nur kurz gestoppt werden können.
Auch wenn die Maschine komplett gestoppt werden muss, müssen Instandhaltungsarbeiter schnell arbeiten, da ein Stillstand der Produktion teuer werden kann. Zudem müssen grundsätzliche Schutzmaßnahmen wie Verkleidungen an den Maschinen während Instandhaltungsarbeiten oft entfernt werden, wodurch sich das Risiko eines Unfalls erhöht. Zusätzlich sind Mitarbeiter durch das Öffnen von Gehäusen der Elektrik, Pneumatik, Hydraulik und Co. ausgesetzt. Dazu kommen oftmals auch gefährliche Stoffe wie Kühlschmierstoffe. Hier müssen also zusätzliche Schutzmaßnahmen wie das Tragen passender Kleidung getroffen werden.
Gesetzliche Vorgaben zum Arbeitsschutz bei Instandhaltungsarbeiten
Laut Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, um die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten. Die „Maßnahmen sind mit dem Ziel zu planen, Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und Einfluß der Umwelt auf den Arbeitsplatz sachgerecht zu verknüpfen“. Dafür sollte der Arbeitgeber Sicherheitsunterweisungen für Beschäftigte durchführen, die einer solchen Gefährdung ausgesetzt sind. Laut ArbSchG kann sich eine Gefährdung u. a. durch physikalische, chemische und biologische Einwirkungen oder durch den Einsatz von Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit ergeben.
Mit der Sicherheitsunterweisung sollte der Arbeitgeber auch garantieren können, dass nur geschultes Personal die Arbeiten durchführt. Zudem muss der Arbeitgeber über die erforderlichen Unterlagen verfügen, aus denen das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung sowie die von ihm festgelegten Maßnahmen des Arbeitsschutzes ersichtlich sind.
Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung ist Pflicht
Zur sorgfältigen Planung der Instandhaltungsarbeit gehört auch die Sicherung des Arbeitsbereichs. Wenn bspw. eine Heißarbeit im Zuge der Instandhaltungsmaßnahme durchgeführt werden muss, sichern Sie die Arbeitsumgebung ab und bringen u. a. entflammbare Gegenstände aus dem Gefahrenbereich oder decken diese ab.

Abbildung 2: Sprechen Sie sich unmissverständlich mit Ihren Mitarbeitern ab, sodass alle nach Plan arbeiten können.
Sprechen Sie sich mit Ihren Mitarbeitern ab, sodass alle auf dem gleichen Stand sind. Führen Sie die Arbeit nach Plan aus und improvisieren Sie nicht. Halten Sie bei Problemen die Arbeit lieber an. Führen Sie zum Schluss Endkontrollen durch, damit auch nach der Arbeit die Sicherheit gewährleistet ist.

Halten Sie stets einen hohen Sicherheitsstandard während Instandhaltungsarbeiten ein
Die Instandhaltung birgt viele Risiken, die Sie jedoch mit guter Vorbereitung verringern können. Planen Sie voraus und improvisieren Sie bei Problemen nicht. Durch gut organisierte Instandhaltungsarbeiten und Sicherheitsunterweisungen können Sie die Sicherheit erhöhen und das Unfallrisiko verringern. Arbeitgeber müssen gewährleisten können, dass ausschließlich geschultes Personal gefährliche Arbeiten durchführen.
Haben Sie Interesse an weiteren Themen rund um Sicherheit während Instandhaltungsarbeiten? Dann schauen Sie doch mal in unserem Blog vorbei. Bei Fragen können Sie mich auch gerne direkt kontaktieren.