SAP Instandhaltungscontrolling: Den Kostentreibern auf der Spur
Instandhaltungscontrolling dient als Entscheidungshilfe für operative und strategische Entscheidungen. Dafür liefert es beispielsweise Antworten auf die folgenden Fragen:
Welcher Hersteller fällt immer wieder aus? In welchen Bereichen sind die meisten Instandhaltungen nötig? In welchen Monaten treten die meisten Aufträge auf? Wie ist das Verhältnis von geplanten und ungeplanten Aufträgen?
Die Möglichkeiten im Überblick
- Für die Auswertung operativer Bewegungsdaten wie Meldungen und Aufträge bietet die Listendarstellung einen schnellen Überblick
- Zur Auswertung von Daten aus unterschiedlichen Geschäftsprozessen zur detaillierteren Analyse dient der SAP Quickviewer
- Für die Nutzung von vorgefertigten Standardanalysen und dem Frühwarnsystem dient das Logistikinformationssystem
- Um unternehmensweite und externe Daten zu analysieren bietet sich das Business Warehouse an
Informationsgewinnung über klassische Listen
Zur Auswertung operativer Bewegungsdaten wie Meldungen und Aufträge gewährt die Listendarstellung einen schnellen Überblick. Diese wird beispielsweise über die Transaktionen IW28 (Meldungsliste) bzw. IW38 (Auftragsliste) erreicht. Diese Möglichkeit stellt die einfachste dar und damit leider auch diejenige, die am schnellsten an ihre Grenzen stößt. Klassische Listen sind von der SAP vordefiniert und lassen sich nicht ohne Entwicklungsaufwand erweitern. Eine Reduzierung der Selektionsparameter ist jedoch möglich. Möchte man die Selektion und Anzeige jedoch um geschäftsprozessübergreifende Informationen erweitern, stoßen klassische Listen an ihre Grenze. An dieser Stelle setzt der SAP Quick Viewer an.
Praxistipp: Listen können als periodischer Job eingeplant werden, der definierte Funktionen ausführt (z. B. den Produktionsleitern eine E-Mail schicken, die die geplanten Aufträge der nächsten Woche beinhaltet).
Informationsgewinnung über den SAP Quick Viewer
Der SAP Quick Viewer erlaubt wozu die klassischen Listen nicht im imstande sind: Die Verknüpfung von Daten aus unterschiedlichen Geschäftsprozessen/Datenbanken. Beispielsweise die Information wieviel Handwerkerzeit, in welcher Werkstatt pro Schadenscode gebraucht wurde lässt sich über klassische Listen nicht darstellen weil Informationen aus den Meldungen, Aufträgen und Rückmeldungen zusammenfließen. Genau diese Anforderung lässt sich mit dem SAP Quick Viewer einfach und schnell umsetzen. Neben der Summenbildung (im Beispiel) sind leider keine arithmetischen Funktionen möglich. Das beschränkt auch den SAP Quick Viewer gewissermaßen.
Achtung: Der SAP Quick Viewer unterliegt keinen Berechtigungsprüfungen. Mit der Berechtigung den SAP Quick Viewer zu benutzen lässt sich auf alle SAP Standard Datenbanktabellen zugreifen.
Informationsgewinnung über das Logistikinformationssystem
Das Logistikinformationssystem (LIS) wird in mehreren SAP Komponenten und Modulen benutzt. Der Teil für die Instandhaltung ist das PM-IS-Instandhaltungsinformationssystem. Dieses ermöglicht uns neben den bereits vorgestellten Funktionen aus klassischen Listen und aus dem SAP Quick Viewer den Einsatz von arithmetischen Funktionen. Das Besondere am LIS ist, dass es auf bereits definierten Informationsstrukturen basiert. Diese lassen sich frei nutzen und erweitern. Das sogenannte Frühwarnsystem überwacht definierte Kennzahlen und berichtet beispielsweise per E-Mail bei Überschreitungen. Beispiel: Die Ausfallanalyse (MCI7); Filter/Aufriss nach: Objektklasse, Technischer Platz, Equipment; Analysezeitraum in Monaten/Jahren. Das LIS kommt an seine Grenzen sobald externe Daten mit in die Analyse einfließen sollen.
Informationsgewinnung über das Business Warehouse
Über das Business Warehouse (BW) lassen sich nicht nur Daten aus dem SAP System sondern auch von externen Systemen in die Analyse einbeziehen. Dafür ist für das Business Warehouse auch eine separate Installation notwendig. Die Zusammenstellung der Analysen geschieht ähnlich wie im LIS, sie basiert auf Datenwürfeln. Die Auswertung im BW lässt sich in Excel exportieren, im Web und mobil darstellen. Dadurch wird es vor allem für Manager-Cockpits genutzt.
Fazit
Wie so oft hängt das Tool von Ihren Anforderungen ab. Je nachdem, auf welche Fragen Sie eine Antwort suchen und wie Sie die Ergebnisse auswerten wollen, kommt eines der vorgestellten Werkzeuge in Frage. Welche Erfahrungen haben Sie mit den vorgestellten Tools gesammelt? Welche nutzen Sie gerne, welche machen Ihnen Probleme?
Sie wissen noch nicht welches Tool für Ihre Fragestellung das richtige ist? Unsere SAP Berater helfen Ihnen gerne bei der näheren Klärung. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.