Björn Lambertz
4. Januar 2023

IT-Risikomanagement: IT-Risiken erkennen & behandeln

IT-Risikomanagement

Beim IT-Risikomanagement werden Bedrohungen und Risiken für die IT-Infrastruktur im Unternehmen analysiert und bewertet. Auf Basis dieser Erkenntnisse können Entscheidungen besser getroffen und identifizierte Risiken behandelt werden. Ein ganzheitliches Risikomanagement dient also sowohl der Sicherheit als auch zur Verbesserung der eigenen Infrastruktur, indem Lücken und Schwachstellen erkannt und behoben werden.

Was ist IT-Risikomanagement?

Das IT-Risk-Management beschreibt die Analyseprozesse, die Risiken und Schwachstellen innerhalb der IT-Landschaft eines Unternehmens identifizieren und so Aufschluss über den aktuellen Sicherheits- und Entwicklungsstatus geben. Darüber hinaus soll die Analyse auch bei der Einschätzung der eigenen Risikobereitschaft helfen, indem die unterschiedlichen Risiken gründlich bewertet werden.

Solche IT-Risiken sind als Potenzial für Verluste und Schäden definiert, wenn Bedrohungen die eventuellen Schwachstellen in IT-Strukturen angreifen. Bedrohungen sind u. a. Stromausfälle, (Natur-)Katastrophen, menschliches Versagen, Software-/Hardwarefehler und Schwachpunkte in der Cybersicherheit, bzw. damit verbundene Cyber-Angriffe.

Somit ist ein gutes Riskmanagement für alle IT-abhängigen Unternehmen unabdingbar, da das Unternehmen wissen muss, ob es potenziellen Gefahren ausgesetzt ist, welche Gefahren das sind und wie die darauf zu bewertende Risikobereitschaft eingeschätzt werden kann. Zudem sollte geprüft werden, welche Lücken und Risiken zu priorisieren sind und inwiefern man diese Schwachstellen behandeln kann. Bei hoher Gefährdung müssen den Ressourcen entsprechende Maßnahmen vorbereitet werden.

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Wie funktioniert die Risikoanalyse?

Eine Risikoanalyse können Sie intern durchführen. Sie basiert auf einer internationalen Norm, welche definiert, wie Risikobewertungen innerhalb der Informationssicherheit gemäß den Anforderungen von ISO 27001 erfolgen sollten:

Bestimmen von Richtlinien und Herangehensweisen

Hierbei geht es um das Festlegen eines konsistenten Frameworks mit Richtlinien, die beschreiben, wie der Prozess der Risikobewertung ablaufen soll – wenn die unterschiedlichen Bereiche innerhalb des Unternehmens verschiedene Herangehensweisen nutzen, entstehen unnötige Komplikationen.

Liste der Informations-Assets erstellen

Das Erstellen von Informations-Asset-Listen bietet eine gute Möglichkeit, um Risikobewertungen innerhalb des Unternehmens vorzunehmen. Dabei gibt es zwei Methoden: asset-basiert (Fokus liegt auf dem Risiko in Bezug auf die Informations-Assets des Unternehmens) und szenariobasiert (Konzentration auf Szenarien, die Datenpannen verursachen können).

Bei der asset-basierten Vorgehensweise entsteht ein nahezu vollständiger Überblick über die Bedrohungen, wobei aber die Erkennung länger dauern kann. Die szenariobasierte Methode ermittelt Risikofaktoren zwar leichter und schneller, jedoch werden Faktoren häufig übersehen, wodurch letztendlich eine nicht vollständige Risikobewertung entsteht.

Risiken identifizieren

Sind alle Regeln und Richtlinien festgelegt und verinnerlicht, können Sie mit der Identifizierung von Risiken beginnen. Zunächst sollten Sie die Assets und die damit verbunden Schwachstellen und Probleme auflisten. Die darauffolgende Bewertung der Risikowahrscheinlichkeit (Wahrscheinlichkeit des Eintritts bestimmter Risiken) dient dann der Berechnung des Risikoniveaus.

Einschätzung der Risikoauswirkungen

Unterschiedliche Risiken können unterschiedliche Auswirkungen haben und Schäden auslösen. Deshalb sollten Sie die identifizierten Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden kategorisieren. So kann definiert werden, welche Probleme als Erstes angegangen werden sollten.

Darauf aufbauen empfiehlt sich eine Art Checkliste, welche die unterschiedlichen Bedrohungen priorisiert und die eigene Risikobereitschaft und Maßnahmen aufzeigt. So können Sie Gefahren längerfristig bewerten und vergleichen.

Reduzieren der Risiken

Auf Grundlage von Priorisierung und Risikobereitschaft sollten Sie die erkannten Risiken nun bestmöglich behandeln.

Langfristige Überwachung der Risiken

Da sich IT-Strukturen immer wieder verändern und entwickeln, ist der Prozess der Risikoanalyse stetig neu durchzuführen und zu bewerten, während bestehende Risiken fortlaufend überwacht werden.

Besonders bei kleineren Unternehmen sollte darauf geachtet werden, dass der Prozess nicht alleine durchgeführt wird. Ratsam ist es, die verschiedenen Abteilungsleiter in die Analyse miteinzubeziehen, da sie Experten für die verschiedene Bereiche darstellen und so umfänglichere Kenntnisse bezüglich Gefahrenpotenzial und eventueller Schwachstellen haben.

Zudem ist bei erstmaliger Durchführung meist damit zu rechnen, dass Sie nicht alle Risiken direkt erkennen. Dies ist aber völlig normal. Die Risikobewertung sollten Sie auf Basis der Erkenntnisse und Daten abschließen, unerkannte Gefahren können Sie auch nachträglich noch behandeln.

Die Umsetzung von technischen und organisatorischen Maßnahmen sollte projektorientiert erfolgen. Zu jeder Maßnahme gehört dabei ein Verantwortlicher, ein dokumentierter Status, ein Endtermin für die Umsetzung, eine Kostenabschätzung und Maßnahmen zur Qualitätssicherung.

Fazit

Ein modernes und effizientes IT-Risikomanagement ist heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenssteuerung, denn nur durch regelmäßiges Riskmanagement können Unternehmen langfristig für eine stabile IT-Infrastruktur sorgen und sich gegen potenzielle Gefahren rüsten.

Die Risikoanalyse sollte dabei stets gründlich geplant und durchgeführt werden. Dies beginnt damit, dass Mitarbeiter einbezogen sind und ein Bewusstsein entsteht. Zusammen mit einer strengen Methodik und festgelegten Vorgehensweise wird dann sichergestellt, dass Abläufe der Analyse sauber durchgeführt und eingehalten werden.

Haben Sie weitere Fragen zum IT-Risikomanagement?

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Björn Lambertz

Mein Name ist Björn Lambertz und ich bin Senior Vice President IT für Produktion & Logistik bei mindsquare. Seit Jahren bewege ich mich im Instandhaltungsumfeld und möchte meine Erfahrungen und mein Wissen für unsere Kunden einsetzen.

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