Björn Lambertz
26. September 2024

Arbeitsschutz 4.0

Immer mehr digitale Technologien finden ihren Einsatz in der Industrie. Mit ihnen kann eine Verknüpfung zwischen der digitalen und physischen Arbeitswelt hergestellt werden, wodurch sich neue Potenziale für unterschiedliche Bereiche entwickeln können. Einer dieser Bereiche stellt die Arbeitssicherheit in der Instandhaltung dar. Von welchen Vorteilen Sie bei digital unterstütztem Arbeitsschutz, also Arbeitsschutz 4.0, im Zuge von Instandhaltungsarbeiten profitieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Warum die Arbeitssicherheit ein wichtiges Thema für die Instandhaltung ist

Instandhaltungsmaßnahmen werden eingesetzt, damit Arbeitsmittel wie Maschinen und Anlagen einwandfrei laufen und Mitarbeiter während der Arbeit keinen Gefahren ausgesetzt sind. Jedoch lauern hinter Instandhaltungsarbeiten viele Gefährdungen – die Begriffe Instandhaltung und Arbeitssicherheit müssen also Hand in Hand gehen.

Arbeitsschutz 4.0 in der Instandhaltung

Optimieren Sie Ihre Gefährdungsbeurteilungen

Die Gefährdungsbeurteilung bildet die Grundlage für die Arbeitssicherheit in Ihrem Betrieb. Mit ihr entdecken Sie alle Gefahrenquellen und beseitigen diese im Idealfall komplett. Zudem halten Sie fest, wie Ihre Mitarbeiter Instandhaltungsmaßnahmen sicherheitskonform durchführen und wie sie sich bei Problemen verhalten sollen.

Arbeitsschutz 4.0: Schrittweise zur Gefährdungsbeurteilung für Arbeits- und Betriebsmittel

Mit diesen Schritten führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung durch.

Als Arbeitgeber sind Sie dazu verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen. Diese werden jedoch meist händisch auf Papier geschrieben, weswegen die Erstellung meist viel Zeit in Anspruch nimmt. Da digitale Gefährdungsbeurteilungen schneller ausgefüllt werden können, stellen sie eine zeitsparendere Alternative dar. Außerdem sind Updates der Beurteilungen schneller und einfacher zu verfassen. Zudem können Sie alle Gefährdungsbeurteilungen auf Ihrem mobilen Endgerät zu jeder Zeit und bspw. direkt an der Anlage einsehen.

Des Weiteren unterstützen digitale Gefährdungsbeurteilungen Sie dabei, die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen nach dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) zu erfüllen. Eine Gefährdungsbeurteilungssoftware entlastet Sie bei Ihrer Arbeit enorm, da die Software potenzielle Risiken analysiert und passende Maßnahmen zur Sicherheitserhöhung vorschlägt.

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Arbeitsvorgänge simulieren

Ein weiterer Vorteil, der durch die Digitalisierung des Arbeitsschutzes entsteht, sind digitale Schulungen. Bevor ein Mitarbeiter eine gefährliche Arbeit durchführt, kann er den Ablauf mit einer Simulation durchgehen. Vor allem in Verbindung mit einer VR-Brille können Ihre Mitarbeiter viel lernen. Durch die VR-Brille können Arbeitnehmer eine gefährliche Anlage sehen, ohne dabei vor Ort sein zu müssen. Die Simulation zeigt ihnen Schritt für Schritt den Arbeitsablauf an und markiert besonders gefährliche Stellen. Des Weiteren können Unfälle simuliert werden, um so Ihre Mitarbeiter für den Fall der Fälle vorzubereiten.

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Erteilen Sie digitale Erlaubnisse

Für manche Instandhaltungsarbeiten wie Heißarbeiten benötigen Mitarbeiter die Erlaubnis eines Vorgesetzten. Diese Bescheinigung erhalten lediglich Mitarbeiter, die für diese Arbeit passend geschult wurden. In solch einem Erlaubnisschein für bspw. Schweißarbeiten wird festgehalten, welcher Mitarbeiter in welchem Zeitraum welche Arbeit durchführt. Zudem wird der Mitarbeiter über die Gefährdungen aufgeklärt.

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Mit der digitalen Version dieser Erlaubnisscheine sind Sie in der Lage, direkt einzusehen, welche Mitarbeiter für die Arbeit entsprechend geschult wurden und welche Mitarbeiter über die erforderlichen Kenntnisse verfügen. Papierbasierte Aufträge müssen nun nicht mehr beim Schichtleiter abgeholt werden. Die digitalen Erlaubnisse führen also zu einer höheren Produktivität, da sich u. a. die Wartezeiten verkürzen. Zudem können Instandhaltungsarbeiten einfacher dokumentiert werden.

Mehr Transparenz durch Arbeitsschutz 4.0

Mit einer Instandhaltungssoftware befinden sich alle Instandhaltungsarbeiten sowie die dazugehörigen Gefährdungsbeurteilungen an einem Platz. Durch diese zentrale Planung profitieren Sie und Ihre Mitarbeiter von einer größeren Transparenz. Sie wissen stets darüber Bescheid, welcher Mitarbeiter an welcher Anlage welche Instandhaltungsmaßnahme durchführt. Zudem können auch Ihre Mitarbeiter schnell einsehen, welche Kollegen sich wo befinden. So sind Sie und Ihre Mitarbeiter ständig erreichbar, was sich bei Unfällen als sehr wichtig erweist.

Dadurch können Sie Instandhaltungsarbeiten besser planen, schließlich können Sie direkt sehen, welche Mitarbeiter „frei“ sind. Zudem erhalten Instandhaltungsplaner Meldungen zu Störungen vom Mitarbeiter, der die Maschine bedient oder sogar von der Maschine selbst. Wenn ein Verschleißteil ausgetauscht werden muss, ermitteln Ihre Mitarbeiter selbstständig, ob das Ersatzteil im Lager verfügbar ist. Dadurch arbeiten sie produktiver und sie sparen sich unnötige Laufwege ein.

Unser Fachbereichsleiter Björn Lambertz

Websession: Arbeitsschutz 4.0

Sollten Sie Fragen zum Thema Arbeitssicherheit 4.0 oder auch konkret zur Umstellung haben, dann vereinbaren Sie eine kostenlose Websession mit uns.

Fazit

Die zunehmende Digitalisierung in der Industrie eröffnet neue Möglichkeiten für verschiedene Bereiche, einschließlich der Arbeitssicherheit in der Instandhaltung. Durch den Einsatz digitaler Technologien können Unternehmen Verbindungen zwischen der digitalen und physischen Arbeitswelt herstellen.

Digitale Gefährdungsbeurteilungen ermöglichen beispielsweise, alle potenziellen Gefahrenquellen zu identifizieren und Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren. Darunter bieten Schulungen und Simulationen Mitarbeitern die Möglichkeit, gefährliche Arbeitsabläufe virtuell zu erlernen und sich auf mögliche Unfälle vorzubereiten.

Digitale Erlaubnisscheine erleichtern die Verwaltung und Dokumentation von Instandhaltungsarbeiten und gewährleisten, dass nur geschulte Mitarbeiter diese Tätigkeiten ausführen. Zudem bietet die Verwendung einer Instandhaltungssoftware Transparenz und Effizienz bei der Planung und Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen.

Insgesamt gewährleistet der digitale Arbeitsschutz 4.0 zahlreiche Vorteile für die Arbeitssicherheit in der Instandhaltung. Beispielsweise können Ihre Mitarbeiter untereinander einsehen, wer an welcher Maschine arbeitet. Auf diese Weise kann das Personal schneller auf Unfälle reagieren bzw. an einem Unfallort erscheinen.

FAQ

Woher stammt die 4.0?

Der Ursprung geht auf den Begriff Industrie 4.0 zurück. Hiermit ist ein neues Zeitalter der technologischen Entwicklung gemeint. Durch die Digitalisierung sowie künstlichen Intelligenz sind Menschen und Techniken zunehmend miteinander verbunden. Hieraus ergeben sich zwar viele Möglichkeiten für Unternehmen, aber auch neue potenzielle Risiken.

Was steckt hinter Arbeitsschutz 4.0?

Im Zuge der Industrie 4.0 muss auch der Arbeitsschutz angepasst werden, da stets neue oder weiterentwickelte Technologien zum Einsatz kommen. Mithilfe von Gefährdungsbeurteilungen lassen sich diese Veränderungen bewerten. Anschließend können entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen sowie Sicherheitsunterweisungen entwickelt werden.

Mit welchen Aspekten befasst sich der Arbeitsschutz 4.0?

Der Arbeitsschutz 4.0 beschäftigt sich vor allem mit den Auswirkungen der Digitalisierung und Vernetzung auf die Gesundheit und Sicherheit von Arbeitnehmern. Das Ziel besteht vorrangig darin, Unfallpräventionen zu entwickeln und so den Gesundheitsschutz von Mitarbeitern im Unternehmen zu gewährleisten.

Arbeitsschutz in einer digitalen Welt

Auf Papier gedruckte Anweisungen nehmen zu viel Zeit in Anspruch. Daher lohnt es sich, auf einen Arbeitsschutz 4.0 zu setzen, denn mit einem digitalisierten Arbeitsschutz sparen Sie nicht nur Zeit ein, Sie senken auch Kosten und optimieren Prozesse. Sie entlasten Ihre Mitarbeiter, da sie u. a. nicht mehr so lange auf eine Erlaubnis warten müssen oder Laufwege zum Lager einsparen, da sie direkt einsehen, ob die benötigten Ersatzteile zur Verfügung stehen. Zudem stellen Sie mit einer Gefährdungsbeurteilungssoftware sicher, dass sicherheitskonform gearbeitet wird.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Arbeitsschutz 4.0? Dann nehmen Sie gerne zu uns Kontakt auf.

Björn Lambertz

Björn Lambertz

Mein Name ist Björn Lambertz und ich bin Senior Vice President IT für Produktion & Logistik bei mindsquare. Seit Jahren bewege ich mich im Instandhaltungsumfeld und möchte meine Erfahrungen und mein Wissen für unsere Kunden einsetzen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!


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