Björn Lambertz
23. November 2020

Freischaltabwicklung unter SAP S/4HANA

Was wird aus der Freischaltabwicklung unter S/4HANA?

Unternehmen, die noch nicht auf SAP S/4HANA umgestiegen sind, stehen vor einer Herausforderung: Der Support für das ERP endet 2027. Mit SAP S/4HANA ändert sich so Einiges – wie sieht es da eigentlich mit der Instandhaltung aus? Stichwort: Freischaltabwicklung unter SAP S/4HANA?! Volle Rückendeckung zur Fortführung des WCM-Moduls unter HANA sieht anders aus.

So funktioniert die Freischaltung mit SAP

Instandhalter haben mit SAP WCM ein starkes Modul zur Hand, um Freischaltungen zu organisieren. Sie können getroffene Sicherheitsmaßnahmen dort dokumentieren – sobald ein anderer Mitarbeiter eine Tätigkeit ausführen will, die den Instandhalter gefährdet, erhält er vom System eine Warnung. Das erhöht den Arbeitsschutz in der Instandhaltung erheblich.

Die gute Nachricht ist: Auch unter SAP S/4HANA ist das Modul weiterhin in Betrieb. Unternehmen können es daher nach der Umstellung weiterverwenden. Allerdings hat SAP das System auch nicht verbessert und wird dies in Zukunft wohl auch nicht mehr tun.

Was SAP WCM unter SAP S/4HANA nicht kann

Das Modul ist unter SAP S/4HANA nicht grundlegend geändert worden. Mitarbeiter bedienen es immer noch über die klassische SAP GUI oder ein Interface in der WebDynpro-Variante. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Diesen Herausforderungen müssen Sie sich stellen, wenn Sie digitale Freischaltabwicklung unter SAP S/4HANA nutzen möchten.

Vorteile von SAP WCM unter SAP S/4HANA

Die Vorteile liegen zunächst einmal klar auf der Hand:

  • Instandhalter arbeiten weiter mit dem gewohnten System. Sie müssen sich nicht neu in das System einarbeiten.
  • Der Integrationsaufwand reduziert sich, da das Modul so eingerichtet werden kann, wie es bereits war.
  • Unternehmen sparen sich Kosten durch wegfallende Schulungen, die im Fall eines neuen Modulaufbaus angefallen wären. Zudem benötigen Mitarbeiter keine Einarbeitungszeit.

Diesen Vorteilen stehen jedoch auch Nachteile gegenüber.

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Nachteile von SAP WCM unter SAP S/4HANA

Dadurch, dass das WCM unter SAP S/4HANA gleichgeblieben ist, ist es auch nicht verbessert worden. Meiner Meinung fehlt hier die Innovation. SAP verspricht mit S/4HANA Vereinfachung, Nutzerfreundlichkeit und intuitive Anwendung durch SAP Fiori, Flexibilität und Schnelligkeit. Dem wird das SAP WCM unter S/4HANA nicht gerecht:

Eine Freischaltung über Mobilgeräte ist weiterhin nicht möglich. SAP hat hierzu zwar passende Schnittstellen im System eingefügt, lässt Unternehmen aber mit der Entwicklung passender Apps allein.

Auch die Nutzeroberfläche wurde nicht vereinfacht. SAP WCM leidet immer noch darunter, dass es recht komplex zu bedienen ist. Hier hat SAP eine Chance zur Vereinfachung verpasst.

SAP scheint sein WCM-Modul mit dem Übergang zu HANA eher zu vernachlässigen als voranzutreiben. Um WCM-Nutzer an der Innovation s/4hana teilhaben zu lassen haben wir eine eigene WCM-Lösung gebaut:

In unserer Instandhaltungssuite eWCM (extended Work Clearance Management) passen wir die Oberflächen an die individuellen Freischaltprozesse eines Unternehmens an. Neben stationären Oberflächen, z. B. am Desktop-PC, bilden Sie mit unserer Lösung auch Nutzeroberflächen auf Mobilgeräten ab.

Unser eWCM ist nicht auf SAP-Systeme beschränkt – so können wir die Software nahtlos in verschiedene Portalsysteme integrieren.

Übrigens: Unsere Instandhaltungssuite ist nicht nur auf SAP beschränkt. Es lässt sich sowohl im SAP-Modul PM als auch in anderen Instandhaltungslösungen verwenden. Unternehmen haben dadurch Zugriff auf ein verbessertes WCM-System – auch, wenn sie in der Instandhaltung nicht mit SAP arbeiten.

Fazit

Auch unter SAP S/4HANA können Instandhalter auf SAP WCM zugreifen und Freischaltungen entsprechend eintragen. Das Modul ist annähernd gleichgeblieben. So müssen sich Instandhalter zwar nicht in ein neues System einarbeiten – dafür hat SAP jedoch Innovationsmöglichkeiten verpasst.

Das Interface ist auch unter SAP S/4HANA weiterhin recht komplex und um mobil mit dem WCM arbeiten zu können, müssen Unternehmen eigene Apps entwickeln.

Diese Schwächen haben wir in einem eigenen System ausgeglichen.

Fachbereichsleiter Björn Lambertz

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Björn Lambertz

Björn Lambertz

Mein Name ist Björn Lambertz und ich bin Senior Vice President IT für Produktion & Logistik bei mindsquare. Seit Jahren bewege ich mich im Instandhaltungsumfeld und möchte meine Erfahrungen und mein Wissen für unsere Kunden einsetzen.

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