So führen Sie Reinigungsarbeiten im Kraftwerk sicher durch
Um die Leistungsfähigkeit Ihres Kraftwerks zu erhalten, sind regelmäßige Reinigungsarbeiten unverzichtbar. So verschlechtern beispielsweise verschmutzte Heizflächen den Wirkungsgrad einer Kesselanlage. Mitarbeiter, die diese Aufgabe übernehmen, begeben sich beim Betreten der Anlagen oft in Gefahr – Arbeitsunfälle sind leider keine Seltenheit. Wie Sie die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter bei Reinigungsarbeiten erhöhen, erfahren Sie im Folgenden.
Besonderheiten von Reinigungsarbeiten im Kraftwerk
Anlagen in Kraftwerken müssen regelmäßig gereinigt werden, um ihre volle Funktionsfähigkeit zu erhalten. Je nach Brennstoff variieren die Reinigungsintervalle zwischen 6 Wochen und 4 Jahren. Reinigungsarbeiten an besonders schwer zu erreichenden Stellen wie der Brennkammer eines Hochofens sind mit besonders hohem Aufwand verbunden. Hier sind beispielsweise komplizierte Konstruktionen notwendig, an denen sich der Mitarbeiter sicher in den Hochofen hinablassen und seine Arbeit verrichten kann.
Diese Gefahren bergen Reinigungsarbeiten im Kraftwerk
Zunächst sind Reinigungsarbeiten im Kraftwerk von offensichtlichen Risiken behaftet. Dazu zählen Hitze und Kälte, Sturz-, Absturz-, Stolper-, Versink- oder Rutschgefahr. Daneben sind Mitarbeiter in diesem Bereich weiteren Risiken ausgesetzt, die erst nach mehrfacher oder langjähriger Exposition mit Risikofaktoren auftreten. Dazu gehören:
- Erkrankungen durch Quecksilber und seine Verbindungen
- Schleimhautveränderungen, Krebs oder andere Neubildungen
- Erkrankungen durch Benzol oder durch Styrol
- Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen
- Bandscheibenbedingte Erkrankungen
- Lärmschwerhörigkeit
- Durch allergische Stoffe verursachte obstruktive Atemwegserkrankungen
- Schwere oder wiederholt rückfällige Hauterkrankungen
Um Ihr Personal vor Unfällen oder Spätfolgen zu bewahren, ist es Ihre Aufgabe als Produktionsverantwortlicher, nötige Sicherheitsmaßnahmen durchzusetzen.
So schützen Sie Ihre Mitarbeiter
Anlagen in Kraftwerken lassen sich nur in komplettem Stillstand reinigen. Ansonsten wäre ihr Betreten oft lebensgefährlich. Mit einem bloßen Abschalten der Anlage ist es meist nicht getan. Sie müssen vor allem berücksichtigen, welche Prozesse oder welche Kette an Prozessen betroffen sind, wenn die Anlage abgeschaltet wird. Außerdem müssen alle Mitarbeiter über die Wartungsarbeit informiert sein. Es kann sonst passieren, dass ein Mitarbeiter aus Unwissenheit ein System wieder hochfährt und so eine Kettenreaktion mit schwerwiegenden Folgen auslöst.
Um solche Kettenreaktionen zu vermeiden ist es sinnvoll, ein Freischaltsystem zu verwenden. Dieses unterstützt Sie dabei, Ihre Anlagen und Maschinen ganzheitlich zu verwalten. Zudem erleichtert es Ihnen die Einhaltung Ihrer zuvor definierten Sicherheitsmaßnahmen.
Auf die richtige Ausrüstung kommt es an
Je besser Ihre Mitarbeiter mit entsprechendem Equipment ausgerüstet sind, desto sicherer ist ihr Job. Atemschutzmasken verhindern beispielsweise, dass Schmutzpartikel in die Lunge gelangen und diese nachhaltig schädigen. Auch Lärmschutz-Kopfhörer sowie Schutzanzüge gehören zur Grundausrüstung einer Reinigungskraft im Kraftwerk.
Um sich an unwegsame Orte im Kraftwerk begeben zu können, müssen Sie Ihrem Mitarbeiter entsprechende Konstruktionen zur Verfügung stellen. Mit einer Seilkonstruktion kann sich der Mitarbeiter beispielsweise frei im Inneren eines Hochofens bewegen, ohne Absturz-gefährdet zu sein.
Planen Sie also Vorkehrungen, die Sie für bevorstehende Reinigungsarbeiten treffen müssen, gründlich. Beziehen Sie dabei alle Mitarbeiter ein.
Haben Sie Fragen zum Thema Reinigungsarbeiten im Kraftwerk oder zum Freischaltsystem? Melden Sie sich gerne bei uns. Wir beraten Sie in einem unverbindlichen Gespräch.
2 Kommentare zu "So führen Sie Reinigungsarbeiten im Kraftwerk sicher durch"
Hallo Herr Lambertz,
mich würde interessieren, wie hoch der Implementierungsaufwand eines Freischaltsystems ist? Sind dafür irgendwelche Voraussetzungen notwendig?
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Holtzmann
Hallo Herr Holtzmann,
der Aufwand für die Implementierung eines Freischaltsystems hängt sehr stark von Ihrem Startpunkt ab. Zusätzlich stellt sich auch die Frage nach der Größe und der Organisationsstruktur des Unternehmens. Je mehr involvierte Mitarbeiter, desto höher der Schulungsaufwand. Die reine Konfiguration unseres Systems lässt sich in ca. 2-3 Monaten erledigen, inkl. der Abstimmungsrunden.
Als Voraussetzung benötigen Sie nicht unbedingt etwas, wenn jedoch erst ein solcher Prozess etabliert werden muss, dann ist es natürlich umso schwieriger als wenn es bereits einen zumindest gelebten Prozess gibt.
Gerne schaue ich mir mit Ihnen Ihre individuelle Situation an um eine für Sie konkretere Antwort zu finden.
Viele Grüße
Björn Lambertz