So steigern Sie die „Tage seit dem letzten Unfall“
Überall dort, wo in der Industrie Maschinen eingesetzt werden, sind früher oder später Instandhaltungsarbeiten notwendig. In den seltensten Fällen können Sie hierfür ebenfalls Maschinen bemühen – meist müssen Ihre Mitarbeiter diese von Hand durchführen. Arbeitsunfälle sind hierbei leider keine Seltenheit – sie sollten es aber sein. Was Sie als Produktionsverantwortlicher tun können, um die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter und die „Tage seit dem letzten Unfall" zu maximieren, erfahren Sie hier.
Das macht Instandhaltungsarbeiten so gefährlich
Unter Instandhaltungstätigkeiten werden alle Arbeiten zusammengefasst, die notwendig sind, damit Produktionsvorgänge reibungslos vonstatten gehen können. Dazu gehören:
- Inspektion
- Wartung
- Prüfung und Beurteilung
- Austausch von Geräten oder Teilen
- Instandsetzung (z. B. ganzheitliche Erneuerung von Kesseln, Verteilzentralen, Leitungen, etc.)
- Vor- und Nachbereitung und Reinigung
Bei solchen Aufgaben müssen sich Ihre Mitarbeiter oftmals an Orte begeben, die nicht dafür gedacht sind, dass sich Menschen dort aufhalten: In das Innere von Anlagen, in Höhen oder Tiefen, in enge Räume. Oft müssen sie geschlossene Systeme öffnen, die mit Hochspannung, hohem Druck oder Gefahrstoffen arbeiten. Meistens stehen sie dabei unter Zeitdruck, denn jede Minute, in der eine Anlage für Instandhaltungsarbeiten stillsteht, bedeutet in den meisten Fällen gleichzeitig eine Minute Produktionsausfall.
Als Produktionsleiter ist es Ihre Aufgabe, für die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter unter erschwerten Bedingungen zu sorgen und sich bei Unfällen vor der Werksleitung zu verantworten.
So verhindern Sie Unfälle in der Instandhaltung
Um Unfälle in Ihrem Betrieb zu verhindern, und damit die Tafel der „Tage seit dem letzten Unfall“ nicht ständig wieder bei 0 anfängt, sollten Sie die folgenden Schritte beherzigen.
1. Planen Sie Sicherheitsmaßnahmen gründlich
Je detaillierter Sie die Durchführung einer Instandhaltungstätigkeit planen, desto sicherer können Sie am Ende sein, dass Sie alle eventuellen Sicherheitsrisiken berücksichtigt haben. Der wichtigste Teil der Planung ist die Gefährdungsbeurteilung. Mit welchen potenziellen Gefahren ist der Mitarbeiter während der Instandhaltungstätigkeit konfrontiert? Wie können Sie diese beseitigen? Evaluieren Sie das Gefahrenpotenzial unbedingt gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern. Sie kennen ihr Arbeitsumfeld am besten. Erstellen Sie in diesem Zuge auch einen verbindlichen Ablaufplan.
2. Kommunizieren Sie Sicherheitsmaßnahmen
Selbst die ausgeklügeltste Sicherheitsstrategie ist hinfällig, wenn Sie nicht die erreicht, die sie betrifft. Kommunizieren Sie Maßnahmen und Abläufe daher eindringlich z. B. in Schulungen und stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten diese verinnerlichen und umsetzen.
3. Setzen Sie qualifiziertes Personal ein
Setzen Sie für die bevorstehende Wartungsarbeit am explosionsgefährdeten Dampfkessel nicht den Mitarbeiter ein, der Ihnen als erstes über den Weg läuft. Für solche Arbeiten ist nur qualifiziertes Fachpersonal wie ein Heizwerkführer einzusetzen. Erleidet ein unqualifizierter Mitarbeiter, den Sie eingesetzt haben, einen Arbeitsunfall, machen Sie sich der Fahrlässigkeit schuldig.
4. Angemessene Ausrüstung fürs qualifizierte Personal
Für Instandhaltungstätigkeiten in der Industrie sind Werkzeuge, die jeder von uns zuhause im Keller lagert, natürlich ungeeignet. Je nach Einsatzbereich gibt es für Instandhaltungsarbeiten spezielles Werkzeug und Geräte. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Mitarbeiter nicht nur mit Knowhow, sondern auch mit passendem Werkzeug und Schutzausrüstung ausgestattet ist, wenn er seine Aufgabe angeht.
5. Kontrolle und Dokumentation
Vor der Instandhaltung ist nach der Instandhaltung. Reflektieren Sie nach der Tätigkeit die Wirksamkeit und Effizienz der getroffenen Maßnahmen und ziehen Sie Konsequenzen für die nächste Instandhaltung.
Um die Bestimmungen des Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheitsgesetzes einzuhalten, ist es sinnvoll, ein Freischaltsystem zu verwenden. Dieses unterstützt Sie bei der Definition von Sicherheitsmaßnahmen und deren Einhaltung. Das gilt vor allem für Unternehmen der Versorgungs-, Öl- und Gas- sowie der chemischen Industrie.
Jetzt sind Sie an der Reihe
Natürlich sind alle Sicherheitsvorkehrungen der Welt leider kein Garant dafür, dass in Ihrem Unternehmen nie wieder ein Unfall passieren wird. Aber versuchen Sie doch, mit der Zahl der „Tage seit dem letzten Unfall“ einen neues Rekordhoch zu erreichen und Arbeitsunfälle wirklich zu einer Seltenheit zu degradieren.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie Nachholbedarf in Sachen Sicherheit in der Instandhaltung? Gerne informiere ich Sie in einem unverbindlichen Gespräch über Möglichkeiten, wie Sie das Thema Sicherheit in Ihrem Unternehmen auf ein neues Level heben.