Wann sollte ein Freischaltsystem eingesetzt werden?
Für jedes Unternehmen, das Bestimmungen des Arbeitsschutz- und des Arbeitssicherheitsgesetzes, der Gefahrenstoffverordnung oder sonstige Normen einhalten muss, ist ein Freischaltsystem obligatorisch. Sein Einsatz sollte grundsätzlich immer dann in Betracht gezogen werden, wenn es darum geht, Arbeiten auszuführen, die die Sicherheit von Personen, Anlagen oder der Umwelt beeinträchtigen können.
Einsatzbereiche von Freischaltsystemen
Typische Einsatzbereiche sind die Versorgungs- und chemische, Öl- und Gasindustrie. Nicht unbedingt erforderlich ist ein Freischaltsystem, um allgemeine Besucher der Baustelle oder routinemäßige Arbeiten zu kontrollieren, die vom Betriebspersonal durchgeführt werden (z.B. Rundgänge).
Dringend empfohlen ist eine Freischaltungsabwicklung bei allen Instandhaltungsarbeiten in einem kritischen Umfeld mit erhöhter Unfallgefahr durch (Hochspannung, Radioaktivität, Chemikalien, Gase).
Situationen, die eine Freischaltabwicklung erfordern:
- Arbeiten aller Art, bei denen Wärme genutzt oder erzeugt wird (z. B. Schweißen, Brennschneiden, Schleifen usw.)
- Arbeiten, die Funken oder andere Zündquellen erzeugen können
- Arbeiten, bei denen die Eindämmung eines brennbaren, giftigen oder anderen gefährlichen Stoffes und/oder Drucksystems gebrochen werden kann
- Arbeiten an elektrischen Hochspannungsgeräten oder anderen elektrischen Geräten
- Eintritt und Arbeiten in Tanks und anderen engen Räumen
- Arbeiten im Zusammenhang mit der Verwendung von gefährlichen Stoffen, einschließlich radioaktiven Materialien und Sprengstoffen
- Brunnenintervention
- Tauchen, einschließlich Onshore-Operationen im Wasser
- Druckprüfungen
- Arbeiten, die Evakuierungs-, Flucht- oder Rettungssysteme betreffen
- Arbeiten mit temporären Geräten, z.B. Generatoren, Schweißgeräten usw.
- Arbeit in der Höhe
- jede Operation, die zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen oder persönliche Schutzausrüstung erfordert
Betriebliche Voraussetzungen zur Freischaltabwicklung
- Die Instandhaltung findet unter schwierigen bzw. eingeschränkten Bedingungen statt, z.B. eingeschränkte Platz- und Sichtverhältnisse, Hitze, Lärm und Staub.
- Während der Instandhaltung dürfen andere Anlagenteile unter keinen Umständen beeinträchtigt werden.
- In Branchen gibt es typische Berufskrankheiten, die besondere Gesundheitsschutzmaßnahmen erforderlich machen.
- Die Arbeiten an der Anlage müssen im laufenden Betrieb durchgeführt werden.
- Es sind nicht für alle Anlagen wirksame Schutzvorrichtungen vorhanden.
- Das Unternehmen setzt für Instandhaltungsarbeiten oft und überwiegend wechselndes Fremdpersonal ein.
- Das Funktionieren anderer Anlagenteile darf durch die Instandhaltung nicht beeinträchtigt werden.