3 Arten von Instandhaltungen
Um bei der richtigen Entscheidung und der Umsetzung der perfekten Instandhaltungsstrategie zu helfen, wird in diesem Beitrag erklärt, was genau die verschiedenen Arten der industriellen Instandhaltung unterscheidet.
Unternehmen wissen, dass ihre Produktivität nicht unwesentlich von ihren industriellen Instandhaltungsprozessen abhängt. 3 Arten der Instandhaltung sind in der Branche typisch und wiederkehrend:
- korrigierend
- präventiv
- zustandsorientiert
- vordefiniert
- vorausschauend
Warum ist die industrielle Instandhaltung für Ihr Unternehmen so wichtig?
Viele Branchen können sicher bestätigen, dass die Instandhaltungskosten einen hohen Anteil an den Betriebskosten ausmachen. Die Zahlen variieren natürlich von Unternehmen zu Unternehmen, aber sie können manchmal immer noch bis zu 50% der globalen Produktionskosten ausmachen, ohne auch nur geplante oder ungeplante Ausfallzeiten, Lager- und Werkzeugmanagement, Einkauf etc. zu berücksichtigen.
Die oben genannten Faktoren können zu zusätzlichen Kosten führen, welche ein Unternehmen oft nur schwer abschätzen kann. Es versteht sich von selbst, dass die Rentabilität und Produktivität eines Unternehmens zum Teil von den implementierten Instandhaltungsprozessen abhängen: Werke sollten daher eine durchdachte und optimierte Strategie verfolgen, um sicherzustellen, dass alle Anlagen so zuverlässig wie möglich funktionieren.
1. Korrigierende Instandhaltung
Die korrigierende Wartung (Corrective Maintenance) wird unmittelbar nach Feststellung eines Fehlers an einem Gerät oder einer Produktionslinie durchgeführt: Ziel ist es, das Gerät wieder normal arbeiten zu lassen, damit es seine zugewiesene Funktion erfüllen kann. Je nachdem, ob ein Wartungsplan angelegt wurde oder nicht, kann eine Instandhaltung aufgeschoben korrigierend oder sofortig korrigierend sein.
Ungeplante Korrekturmaßnahmen können schnell teurer werden als geplant, da sie zu Kosten führen können, die nicht zu erwarten waren.
Auch wenn die vorbeugende Instandhaltung es den Instandhaltungsteams nicht immer ermöglicht jeden Ausfall vorwegzunehmen, da es nach wie vor sehr schwierig ist, genau zu wissen, welche Komponenten ausfallen werden, hilft sie ihnen dennoch, das Fehlerpotenzial bei zukünftigen potentiellen Ausfällen zu reduzieren.
2. Präventive Instandhaltung
Die vorbeugende Wartung wird von Instandhaltern durchgeführt, bevor es zu Ausfällen kommt (Preventive Maintenance). Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls oder einer Verschlechterung eines Ausrüstungsgegenstandes, einer Komponente oder eines Ersatzteils zu verringern. Um eine solche Wartung durchzuführen, müssen die Teams die Historie des Teils berücksichtigen und die vergangenen Ausfälle im Auge behalten. Sie sind somit in der Lage, die Zeiträume zu identifizieren, in denen ein Equipment ausfallen könnte (Mean Time Between Failures).
Die vorbeugende Instandhaltung ist dank eines computergestützten Instandhaltungsmanagementsystems (CMMS) möglich, welches für jedes Unternehmen, das seine Instandhaltungsabteilung organisieren und damit eine dauerhafte Produktivität gewährleisten möchte, ein unverzichtbares Instrument ist.
Ein CMMS ist ein wirklich nützliches Werkzeug für Wartungsteams, die jedes Detail ihrer Interventionen eingeben und sich mit Kollegen austauschen, um alle Vorgänge, Wartungspläne usw. im Auge zu behalten. Techniker bauen dank ihrer Arbeit und der Informationen, die sie einreichen, nach und nach eine ganze Geschichte vergangener Ausfälle auf.
Sobald alle Informationen vom CMMS analysiert wurden, sind die Instandhaltungsteams zum einen in der Lage, alle Eingriffe zu visualisieren und zu sehen, wie häufig ein Wartungsvorgang durchgeführt wurde und zum anderen können sie ungeplante Ausfallzeiten antizipieren, um entsprechend zu reagieren. Die verschiedenen Geräteteile werden im Voraus bestellt, um sie anschließend rechtzeitig auf Lager zu haben.
Prospektive Instandhaltung
Die prospektive Instandhaltung hängt nicht vom Zustand der tatsächlichen Ausrüstung ab, sondern von den von den Herstellern gelieferten Programmen. Sie erarbeiten diese Programme auf der Grundlage ihrer Kenntnisse über Ausfallmechanismen sowie auf MTTF-Statistiken (Mean Time To Failure), die sie in der Vergangenheit an einem Gerät und seinen verschiedenen Komponenten beobachtet haben.
Ausgehend von der Annahme, dass diese Art der Instandhaltung nur nach den von den Herstellern ausgearbeiteten Programmen durchgeführt wird, sind die Ausfallrisiken höher oder niedriger, unabhängig davon, ob es sich um ein neues oder altes Gerät handelt. Wartungsteams haben keine andere Wahl, als sich auf diese Programme zu verlassen, so dass sie möglicherweise nicht in der Lage sind, Ausfälle zu antizipieren. Es besteht das Risiko, dass unvorhergesehene Ausfallzeiten auftreten und sich dies direkt auf die Produktivität auswirkt. Instandhalter können auch Geräteteile, die die Funktion nicht beeinträchtigen würden, austauschen, was zu zusätzlichen Kosten führt, die hätten vermieden werden können.
Die prospektive Instandhaltung ist unvollkommen. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Gerät nicht ausfällt, da alle Programme auf Fehlerstatistiken basieren, aber den tatsächlichen Zustand des Gerätes nicht berücksichtigen.
Zustandsorientierte Instandhaltung
Unter allen oben genannten Arten von Wartungsarbeiten ist die zustandsorientierte Instandhaltung die am schwierigsten zu implementierende. Sie zielt auf die Vermeidung von Ausfällen und erfordert regelmäßige Überprüfungen des Zustands, der Effizienz sowie anderer Indikatoren des Systems. All diese Daten können automatisch vor Ort oder ferngesteuert über eine direkte Netzwerkverbindung mit dem Gerät erfasst werden, um sicherzustellen, dass es ständig kontrolliert wird. Die Wartungsteams können entscheiden, ob sie eine konstante oder regelmäßige Intervallkontrolle durchführen wollen: Sie lesen Zähler aus, überprüfen den Verschleiß der Teile, kontrollieren die Temperaturen der Motoren etc. Das sind alles Maßnahmen, die die Teams ergreifen können, um sicherzustellen, dass kein Teil einen Ausfall verursacht, der die gesamte Produktionslinie beschädigen würde.
Auch wenn eine zustandsorientierte Instandhaltung kompliziert erscheinen mag, ist sie besonders wirtschaftlich. Da die Wartungstechniker sehr regelmäßig ihre Teile und Anlagen überprüfen müssen, berücksichtigen sie nur die, die repariert oder ersetzt werden müssen. Infolgedessen muss der Einkauf nicht mehr Dutzende von Aufträgen für Ersatzteile verwalten, die gelagert werden und nicht wirklich nützlich sind, um das ordnungsgemäße Funktionieren der Produktionslinie zu gewährleisten. Kurz gesagt, diese Art der Wartung ermöglicht es Unternehmen, Geld zu sparen.
3. Vorausschauende Instandhaltung
Der noch relativ junge Ansatz der vorausschauenden Instandhaltung (Predictive Maintenance) ist eine Kernkomponente von Industrie 4.0. Um Vorhersagen für die vorausschauende Wartung zu treffen, werden große Mengen von Daten erfasst, gespeichert und analysiert.
Es ermöglicht Technikern, Ausfälle zu antizipieren, indem sie Berichte direkt in ihrer Instandhaltungsmanagement-Software erstellen. Sie wissen also, wann ein Gerät ausfallen könnte und können somit frühzeitig die Instandhaltungsmaßnahmen einplanen. Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil jeder Ausfall die Produktion verlangsamen kann und extreme Kosten verursacht.
Ziel der vorausschauenden Instandhaltung ist, einen möglichst exakten Instandhaltungsplan zu erstellen, um somit nicht zu erwartende Ausfälle am Gerät zu verhindern. Da man im Vorfeld weiß, wann welche Maschinen gewartet werden müssen, lassen sich Personal- und Ersatzteilbedarf automatisch einplanen. Zusätzlich ergeben sich viele weitere Vorteile wie:
- ein verbessertes Ersatzteilhandling
- reduzierte Unfälle
- eine wahrscheinlich längere Lebenszeit der Maschinen
- eine erhöhte Sicherheit
- ungeplante Stopps werden zu geplanten Stopps
Fazit
Abschließend sei gesagt, dass die Art der durchzuführenden Wartung von der Strategie des Unternehmens abhängt. Unabhängig davon, welche Entscheidung Sie treffen, raten wir Ihnen dazu, eine Instandhaltungs-Management-Software zur Verfügung haben, um eine angemessene Überwachung der Eingriffe sowie eine reibungslose Kommunikation zwischen Technikern und anderen Fachleuten zu gewährleisten.